Am 14. Februar 2024 fanden im Rahmen der Mitgliederversammlung des VzF Taunus e.V. entscheidende Vorstands- und Beiratswahlen statt, bei denen sowohl personelle als auch inhaltliche Weichen für die Zukunft des Vereins gestellt wurden.
Ein bedeutender Wechsel an der Spitze des Vereins: Nach über 48 Jahren engagierter Führung gibt der langjährige Vorstandsvorsitzende, Herr Nasser Djafari, den Staffelstab weiter. Mit seinem außergewöhnlichen Engagement, seinen kreativen Ideen und seiner Innovationskraft hat Herr Djafari den Verein geprägt und zu einem erfolgreichen und angesehenen Träger gemacht. Nun tritt er als Vorstandsvorsitzender zurück und übergibt das Amt an den bisherigen Schatzmeister und ehemaligen langjährigen Geschäftsführer, Herrn Bernd Hruby.
Herr Nasser Djafari bleibt dem Verein jedoch in einer neuen, wichtigen Rolle erhalten: Die Mitgliederversammlung wählte ihn einstimmig zum Ehrenpräsidenten. In dieser Funktion wird er den Verein bei repräsentativen Anlässen vertreten und dem Vorstand weiterhin mit seinem immensen Wissen und seiner langjährigen Erfahrung beratend zur Seite stehen.
Der 1944 in Teheran geborene Architekt trat 1975 dem Verein zur Förderung der Integration Behinderter (VzF Taunus e.V.) bei, der sechs Jahre zuvor als Selbsthilfeeinrichtung von betroffenen Eltern gegründet worden war, aber aus finanziellen Gründen vor dem Aus stand. Nasser Djafari stellte kurzerhand eigene Mittel zur Verfügung, damit die Betreuungs- und Versorgungsangebote des Vereins weitergeführt werden konnten. 1976 wurde er zum Vorsitzenden des Vereins gewählt und hat das Amt bis heute inne. Durch sein großes Engagement hat sich der Verein von einer Elterninitiative zu einem bedeutenden Träger zahlreicher integrativer Kindertagesstätten und Jugendhäuser, einer Frühförderstelle, des Kinderförderzentrums Therapeutisches Reiten und des ambulant tätigen Betreuten Wohnens entwickelt.
Nasser Djafari wurde für seinen jahrelangen Einsatz für Menschen mit Behinderungen 1998 mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und 2022 mit den Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. 2010 erhielt er den Ehrenbürgerpreis der Stadt Frankfurt und 2016 die Silberplakette der Stadt Oberursel für Verdienste im Vereinsleben.
Neben seinem langjährigen Engagement als Vorsitzender des VzF Taunus e.V. setzt sich Nasser Djafari für Geflüchtete, Langzeitarbeitslose und Menschen mit Migrationsgeschichte ein. Und nicht zuletzt ist auch seine eigene Lebensgeschichte alles andere als gewöhnlich: Als Zwölfjähriger kam er mit seinen Eltern und seinem Bruder aufgrund der politischen Situation im Iran unter dem Schah-Regime nach Deutschland. Nach dem Abitur studierte er Architektur in Frankfurt und fügte später ein Geschichtsstudium an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität an. Mit seinem Architekturbüro hat er durch zahlreiche Projekte die städtebauliche Entwicklung in Oberursel mitgeprägt, weitere Projekte im Rhein-Main-Gebiet und auch in den neuen Bundesländern tragen seine individuelle Handschrift.
Nasser Djafari hat 2017 den Grand Canyon durchwandert, war 2018 der Älteste, der jemals den Kilimanjaro bestiegen hat, fliegt Helikopter und Gleitschirm und liest mindestens zwölf Bücher pro Jahr.